Tipps für eine erfolgreiche Wanderung

Inklusive Tipps für eine erfolgreiche Wanderung

walkman
5 Min. Lesezeit

Durch die Gegend wandern, dies und das Bestaunen, ein Highlight besuchen, ein paar Fotos machen und zu Hause alles Revue passieren lassen. Das klingt alles so ganz einfach. Aber ganz so ist es dann, in unserer immer komplexer werdenden Welt, auch wieder nicht. Vielleicht interessiert es den einen oder anderen von euch, welche Probleme bei einer Wanderung auftauchen können und/oder was man bei einer Tour beachten sollte. Hier habe ich für euch ein paar Tipps, aus meinem Erfahrungsschatz, zusammen gefasst.

Die Planung

Am Anfang steht immer die Idee samt Motivation. Eine Wanderung will gegangen werden. Nun gilt es noch die Parameter festzulegen:

  1. Wo soll die Route liegen (Ort, Gebiet)
  2. Wann soll der Start sein (Datum, Uhrzeit: Sonnenauf- und Untergang beachten)
  3. Welche Distanz soll gegangen werden (Kilometer definieren nach Kondition)
  4. Höhenmeter beachten (ganz wichtig und oft vernachlässigt)
  5. Wie lange darf die Tour dauern (Schwierigkeitsgrad beachten!)

Um das alles festzustellen wechsle ich nach Lust und Laune zwischen verschiedenen Routenplanern im Web. Mal auf Bergfex, mal auf Komoot, dann wieder auf Outdooractive. Jeder hat da seine Vor- und Nachteile und oft ist es auch einfach nur spontane „Geschmackssache“.

Manchmal recherchiere ich auch auf diversen Touristikseiten und schau mir verschiedene Touren an. Und mitunter kommt es auch mal vor das wir Touren um ein bestimmten Ort, oder eine besondere Sehenswürdigkeit herum planen.

Ganz wichtig ist, meiner Meinung nach, auch der Verlauf der Höhenmeter bei der Tour. Ich achte hier immer darauf, den Start so anzulegen, dass ich gleich zu Beginn die schwierigste Passage der Tour, meist die anstrengendsten Steigungen, zu bewältigen habe und die Wanderung danach angenehmer wird. Wenn man einmal 10, 15 Kilometer in den Beinen hat und am Ende der Tour noch ein schwieriger Anstieg wartet, wird das oft sehr, sehr mühsam.

Habe ich dann alle Parameter in die Tour einfliessen lassen und die Tour abgesteckt, speichere ich sie als GPX Datei oder eben auf der Seite des Webtools, zum späteren mobilen Abruf und navigieren während der Wanderung.

Die Wanderung

Ist die Wanderung einmal fertig geplant, steht einer Absolvierung nichts mehr im Wege. Oder zumindest fest nichts mehr. Da wären noch ein paar „Kleinigkeiten“.

Wettercheck

Noch bevor ich die Tour aber in Angriff nehme, ist der Vorab-Wetter-Check ganz wichtig. Hier halte ich mich meist auf Seiten wie wetter.at oder meteoblue.com auf. Aber da hat sicher jeder seinen eigenen „Wetterfrosch“. Oft reicht ja auch die Wetter-App am Handy. Am Besten schon am Tag vor der Wanderung die Wetter-Vorhersage für den jeweiligen Ort checken. Zusätzlich schaue ich mir meist die aktuelle Wetterlage nochmals an, bevor ich mich ins Auto setze und zum Start der Tour fahre. Prognosen ändern sich mitunter über Nacht. Sicher ist sicher.
Hier auch wichtig (und oft vernachlässigt): Windstärke und – richtung beachten!!!

Wetter gecheckt? Auf zum nächsten Punkt.

Die Ausrüstung

Basierend auf den Parametern der Tour und der Wetterlage kommen wir zum vermutlich wichtigsten Punkt, der Ausrüstung.

Speziell unter diesem Punkt ist die Bandbreite von „Unbedingt“ und „Kann man, muss man aber nicht“ bis „Absolut unnötig“ nahezu unendlich. Eine gemütliche, kurze und flache, Runde um einen schönen See kann gleich mal ad hoc, nach einem guten Essen gegangen werden. Und ja, natürlich kann auch eine über 20 Kilometer lange Gipfeltour ad hoc, gleich nach dem Essen gegangen werden. Aber raten würde ich das niemanden. Das wäre schon extrem fahrlässig.

Hier ein paar Basis-Tipps zur Ausrüstung.

Trinkflasche

Die sollte immer dabei sein. Egal ob eine Wanderung nun 1 Kilometer oder 30 Kilometer lang ist. Man weiss vorher niemals, was einem auf der Strecke erwartet.

Trinken ist lebenswichtig!

Egal wie lange die Tour ist.

Schuhwerk

Das kommt für mich gleich nach der Trinkflasche. Eine richtige Wanderung braucht festes, am besten speziell für Wanderung gekauftes, Schuhwerk.
Eine kleine Runde um den Fischteich kann auch in Sneakers bewältigt werden.
Wer aber schon mal versucht hat mit Sneakers eine längere Wanderung mit knackigen Anstiegen, feuchten Waldboden oder steinigem Gipfelpfad zu machen, weiss wovon ich rede. Das ist ein absolutes „NO-GO“!

Mit Sneakers wird nicht gewandert!

Ohne Wenn und Aber.

Der Parkplatz

Am Start der Tour angekommen, gilt es nun einen passenden Parkplatz zu finden. Oft ist es schon ausreichend, sich auf Web-Karten nach dem „P“-Symbol zu richten. Ist keines davon in der Nähe des Startes zu finden, gibt es nur die Möglichkeit den Startpunkt zu verlegen, oder es einfach auf „Gut Glück“ in Real zu versuchen. Hier lege ich jedem ans Herz sein Fahrzeug nicht einfach irgendwo zu parken. Hier ein paar Tipps:

  1. Wenn schon am Strassenrand, dann möglichst in einer „Bucht“ oder so, dass das Fahrzeug in keiner Weise den fliessenden Verkehr behindert. Grundregel: Das gesamte Auto sollte jenseits der Strasse und/oder der weissen Randmarkierung stehen. Auch der seitliche Rückspiegel!
  2. Niemals im Park- oder Halteverbot. und schon gar nicht vor Hauseinfahrten. Beides ein „No-Go“. Schliesslich will man das Fahrzeug ja am Ende der Wanderung wieder antreffen. Und/oder nicht extra noch für den Parkplatz zahlen, in Form von Abschleppkosten und/oder Verwaltungsstrafen.
  3. Supermarkt-Parkplätze oder Einkaufscenter-Areale. Hier entscheidet der Hausverstand. Wenn bei einem Areal noch etliche Parkplätze leer sind, wird – so meine Erfahrung – niemand etwas sagen wenn man sein Fahrzeug für ein paar Stunden auf einem, vom Eingang möglichst weit entfernten, Parkplatz abstellt. Wer Anstand hat, kauft sich seine Jause oder Getränk für die Wanderung gleich ebendort und erschafft so eine Win-Win Situation.
  4. Stichwort Wald- und Wiese. Hin und wieder kommt es auch bei mir vor, dass eine Tour so richtig „in der Pampa“ startet. Hier achte ich dann dann darauf das mein Parkplatz natürlich ebenso niemanden behindert. Zusätzlich auch, dass mein Auto weder auf einem bewirtschafteten Feld oder einer Wiese steht. Auch darf es keine landwirtschaftlichen Gerätschaften behindern. Das Fahrzeug einfach „in einen Weg reinstellen“, weil da ja eh niemand fährt ist ebenso eine schlechte Idee, wie einen vermeintlich nicht frequentierten Waldweg zu blockieren.
    Auf Wiesen- und/oder Feld-Arealen gibt es immer wieder Brachlandstreifen. Oft findet man aber aber schon frequentierte natürliche Parkbuchten, wo Fitnessbegeisterte ihr Auto bereits abgestellt haben. Diese werden von den Gemeinden auch oft serviciert und immer wieder ausgemäht.
    Im, öffentlich zugänglichen, Wald stört es sicher niemanden, wenn das Fahrzeug unweit der Strasse auf einem freien Platz zwischen zwei Bäumen abgestellt wird. hier aber darauf achten das aus dem Untergrund keine spitzen Holzstücke ragen, sonst kann es leicht passieren, das ihr zurück kommt und das Auto einen plattem Reifen hat. Wer ganz sicher gehen will, kann noch (für den Förster) ein Schild hinter die Windschutzscheibe legen: „Bin wandern, komme gleich wieder!“
    In allen Fällen gilt auch: Achtet darauf und versichert euch, dass der Untergrund fest und tragfähig ist. Sonst kommt ihr zurück und das Auto ist bis auf die Bodenplatte eingesunken. Alles schon erlebt.
    Grundsätzlich parkt jeder sein Fahrzeug auf eigenes Risiko und Verantwortung.

Nun geht es ans Eingemachte. Die geplante Tour wird absolviert. Auch hier kann es immer wieder zu unliebsamen Überraschungen kommen. Die wir uns natürlich alle nicht wünschen. Die aber dennoch passieren. Schilder wie „Privatgrund“ oder „Durchgang verboten“ sind nur einige der vielfältigen Schilder, die einem auf Strecken begegnen können und die z.B. Google-Maps (oder ein Webtool bei der Planung) oft nicht kennt. Hier ist es dann oft so, dass man sich entscheiden muss: Mache ich einen (mitunter grossen) Umweg, oder riskiere ich eine Klage wegen Besitzstörung oder Haufriedensbruch? Das klingt jetzt dramatisch, aber so ist nun mal die Rechtslage. In der Praxis sieht es aber meist weit weniger schlimm aus. Ich habe bis dato ein paar der Verbote missachtet (ich gestehe!), hatte aber bis jetzt keine rechtlichen Konsequenzen. Wenn ich zum Beispiel jemanden in der Nähe sehe, mache ich mich extra bemerkbar und frage ob ich durchwandern darf. Was normalerweise in jedem Fall gestattet wird. Ein Wanderer hat ja nichts Böses im Sinn und beim Reden kommen eben die Leut‘ zsamm.
Und dennoch: Die Entscheidung trifft jeder selbst, auf eigene Gefahr und eigenes Risiko.

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