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Speltenbachweg Fürstenfeld

Tour 148 | 9,5 km | 29 hm - Fürstenfeld, Speltenbach

walkman
Last updated: 9. März 2025 7:29
walkman
14 Min. Lesezeit
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Bild 1/120

Günther aka Walkman wollte wandern. Viel mehr war an diesem Tag nicht zu sagen. Auch solche Tage gibt es bei mir. Und welcher Weg – war heute ziemlich egal. Einzig die Streckenlänge sollte etwa 10 Kilometern entsprechen. Das war mein Anspruch. Und da mir der „Speltenbachweg“, in Fürstenfeld, diesem entsprach und er mir, in der Vergangenheit, bereits bei meinen Tourplanungen im Web aufgefallen war, fiel die Wahl nicht schwer: Dieser sollte dieser heute gegangen werden.

Worauf ich mich aber schon auf der Fahrt nach Fürstenfeld freute, war der Flugplatz Fürstenfeld. Auch an diesem würde der Weg vorbei führen. Und hoffte natürlich, dass das eine oder andere Flugzeug dabei himmlisch meinen Weg kreuzte. Mit diesen Gedanken parkte ich das Auto beim Freibad in Fürstenfeld. Hier waren mehr als genug freie Plätze – speziell im November, weit außerhalb der Badesaison – vorhanden. Den Rucksack umgeschnallt, die Trinkflasche gecheckt und verstaut, das Auto verschlossen – und los ging’s.

Zunächst führt die Route am Freibad vorbei, über die Feistritz Brücke. Hier, unterhalb der Brücke war auch schon das erste „Highlight“ der Strecke (obwohl es die Bezeichnung Highlight eigentlich nur bedingt verdient). Die Mariainsel. Ein Kunstprojekt aus der Vergangenheit, das als bleibendes Resultat eine kleine Insel, in der Feistritz, hinterlassen hatte. Aber immerhin, schön zum drauf stehen und das Plätschern der Feistritz beobachten. Wenn man Derartiges mag. Einziges Manko: Eine Bank zum Sinnieren und „Chillaxen“, für das dieser Ort prädestiniert wäre, fehlte bei meiner Anwesenheit.

Nach der Brücke wurde mir dann aber gleich eine wegweisende Entscheidung abverlangt: Die Route des eigentlichen „Speltenbachwegs“ führt hier rechts weiter zur Hauptstraße nach vor und dann die Hauptstraße links entlang bis zum Ortsende. Diesen Ortsteil von Fürstenfeld kannte ich aber bereits. Dort würde ich an Einkaufstempeln vorbei wandern, begleitet vom Motorenlärm und der „guten Luft“ aus Abgasen, der vorbei donnernden Fahrzeugen. Aber wollte ich das? Nicht wirklich. Also wurde hier kurzentschlossen von meinereiner ein neuer Routenabschnitt erstellt. Links führt hier ein Weg entlang der Feistritz flussaufwärts. Dieser schien für mein Vorhaben weit besser geeignet und vor allem viel natürlicher als sein lärmlastiges, betoniertes Pedant. Mal sehen, ob diese Variante auch funktioniert.

Entlang der Feistritz, die sich linker Hand ihren Weg durch die Natur bahnt, und rechts an einer Art Privatpark mit kleinem Teich vorbei, ist das hier nicht nur ein bedeutend natürliches Gegenstück zum Gewerbepark, nein, vielmehr auch ungleich schönerer Abschnitt. Das Szenario wechselt daraufhin zu einem Platz an dem scheinbar gern Hunde Gassi geführt werden. Zumindest zwei Vertreter dieser Art samt Frau- bzw. Herrchen sind gerade hier unterwegs, als ich vorbei marschiere. Hier finden sich aber auch mehrere Rastmöglichkeiten am Ufer. Am gegenüber liegenden Ufer der Feistritz ist das Gelände des Schwimmbads deutlich zu erkennen: Rutsche, Liegewiese und Co. – alles da. 

Nach diesem, eher offenen Platz, wird der Weg ein wenig enger und „grasiger“. Die, bisher vorhandene, Schotterunterlage wechselt zu einem typischen Feldweg, aber mit höherem Gras. Dieser scheint, ersichtlich an den nur leicht vorhandenen Fahrspuren, nicht allzu oft frequentiert zu werden ist aber nicht weiter schlimm. Der Abschnitt ist, trotz des höheren Grases, angenehm zu gehen. Wanderschuhe sind hier aber, wie natürlich bei jeder anderen Wanderung auch, sicher kein Fehler. Nach einiger Zeit biegt dann der Weg nach rechts ab, von der Feistritz weg und führt – schnurgerade – weiter, Richtung Bundesstraße, um am Ortsende von Fürstenfeld wieder in die Tourführung des „Speltenbachwegs“ zu münden. Na bitte. Geht ja.

Warum die, oder der, Ersteller dieses Wanderwegs nicht gleich diese Variante gewählt haben ist mir jetzt, wissend das es auch diese andere Option gibt, rätselhaft. Auf Shoppingtour wird wohl niemand beim Wandern gehen. Oder doch? Aber egal. Ich halte mich vor der Bundesstraße links, wandere noch ein Stück parallel zur Straße, um dann, bei der Kreuzung auf Höhe „Baumarkt Hellweg“, endgültig über diese drüber zu setzen. Die gegenüberliegende Kreuzung passiere ich geradeaus und gehe an der Ortstafel „Altenmarkt bei Fürstenfeld“ vorbei. Gleich danach führt die Route abermals von der Straße weg, rechts in einen Feldweg und die Natur hinein.

Zwei jugendliche Radler kommen mir entgegen. Mein grüßendes „Hallo“ wird einzig mit erstauntem Blick quittiert. Die beiden Halbwüchsigen scheinen nicht wirklich viel von traditionellen Freundlichkeiten zu halten. Haben wohl andere Prioritäten. Sei‘s drum, meiner Laune tut auch das keinen Abbruch. Am Ende des, bis dahin in einer langen Gerade verlaufenden Wegs, überquere ich, mit einem leichten Linksschwung verlaufend, eine Brücke. Auf der Bank, die rechts vor dem Brückengeländer steht, ist gerade ein scheinbar übrig gebliebener 68er mit dem Handy beschäftigt und würdigt mich keines Blickes. Wirkt aber irgendwie originell der Typ. Könnte mit dem langen lockigen Haar und den Glockenjeans durchaus dem Film „Hair“ entsprungen sein. „Aquarius …“ – der Ohrwurm, aus dem Soundtrack zum Film, nistet sich in meinem Kopf ein und ich wandere, schmunzelnd „Let the sunshine in“ summend, weiter.

Eine schnelle „Links-Rechts-Schleife“ später, breitet zu meiner Linken ein schöner Fischteich aus. Der ist gar nicht so klein und durchaus schön anzusehen. Das Ufer ist zwar ein wenig verwachsen und bietet nicht allzu viele freie Stellen, aber die eine oder andere Rastmöglichkeit findet man auch hier. Zum Sitzen, sinnieren und die Gedanken schweifen lassen. Stichwort „Chillaxen“ (ich mag dieses Wort, danke an den Nationalratsabgeordneten Strolz). Und natürlich auch zum Fischen. Natürlich vorausgesetzt, dass man auch eine gültige Lizenz dazu sein Eigen nennen darf. Apropos „Fischen“: Ich werde nie verstehen, wie man stundenlang an einem Ufer sitzen kann (ok, das schon) und die Geduld hat, darauf zu warten das einer anbeißt (das jedoch sowas von gar nicht). Respekt an dieser Stelle für alle, die dazu imstande sind! Ihr habt meine Bewunderung. Und: Aus mir wird nie ein Fischer.

Meine Route führt nun weiter am Ufer des Teichs entlang, biegt dann nach links ab, dem Uferverlauf folgend und führt dann Richtung Nordwesten weiter. Links und rechts des Weges sind hier gerade einige Autos abgestellt. Daneben kann man die eine oder andere Gerätschaft erkennen. Angeln, Netze, Klappsitze, Kescher und andere Angler-Utensilien. Offensichtlich ist der Teich bei Fischern sehr beliebt. Und da erblicke ich auch schon drei Vertreter dieser extra geduldigen Spezies. „Petri heil“ rufe ich hinüber. „Danke“ und „Hallo“ ernte ich und lächelndes Zuwinken. Sichtlich auch ein freundliches Volk.

Bald liegt der Teich hinter mir und vorbei an einer weiteren Sitzgelegenheit, die Richtung Altenmarkt ausgerichtet ist, geht’s nun übers Land. Diesmal entlang des Hühnerbachs, aber nach wie vor weiter nach Nordwesten. In einiger Entfernung, zu meiner Linken, kann ich den Blick über den Ort Altenmarkt bei Fürstenfeld schweifen lassen. Mittendrin erhebt sich der Kirchturm, wie so oft, über den Rest der Häuser. Damit auch brav jeder Bürger die Glocken hört und zur Messe kommt, denke ich sarkastisch (oder ist das zynisch?). Aber irgendwann, entsinne ich mich, hab ich mal wo gelesen das der eigentliche Sinn des Läutens am Morgen und am Abend, in früherer Zeit, darin bestand verirrten Wanderern eine Richtung, den Weg zum nächsten Ort, zu weisen. Somit also wieder löblich und menschlich, statt, der von mir ausgemachten Geltungssucht des Klerus. Amen.

Am Ende des Feldwegs, bei einer Brücke, komme ich zu einer asphaltierten Straße. Hier muss ich nun rechts abbiegen, über die Brücke des Hühnerbachs drüber und Richtung Nordosten. Auch hier geht’s gemütlich dahin. Keine schwierigen Steigungen, Gefälle oder sonstigen Prüfungen meiner Wanderkunst. Einzig den richtigen Weg zu wählen und keine Abbiegung zu versäumen ist hier die Herausforderung. Und da wir gerade darüber reden – bald teilt sich die Straße bei einer Art „Schilfkappenmarterl“ (dieses eigenartige Gebilde steht hier), hier muss ich mich links halten. Sagt mein Handy. 

Auf diesem Abschnitt geht es nun leicht bergauf. Aber wirklich nur leicht. Und weiterhin auf angenehm zu gehendem Asphalt. Bis – keine fünf Minuten später – der befestigte Weg zu Ende ist. Hier biege ich nun links ab und marschiere weiter auf einem, flachen Schotterweg. In der Ferne kann ich eine Baustelle sehen. Dort dürfte in Bälde die neue Schnellstraße entstehen, die von Fürstenfeld bis zur ungarischen Grenze, nach Heiligenkreuz, führt. Eine mächtige Baustelle. Da wird ganz schön Erdreich um gebaggert, etc. Lang sinnieren kann ich drüber nicht, denn schon wieder muss ich hier abbiegen. Diesmal nach rechts. Bei einem Bauernhaus, das hier einsam in der Gegend steht. Und jetzt gehts direkt Richtung Baustelle. Sie liegt etwa 200 Meter, geradeaus, vor mir.

Na da bin ich mal gespannt, wie es dort weiter geht. Ich glaube nicht, dass sich der Weg irgendwie an die Baustelle angepasst hat oder vom Tourismusverband geändert wurde. Ein Blick auf mein Handy bestätigt mir meine Befürchtungen: Die Baustelle durchschneidet die Route des Speltenbachwegs. Aber irgendwie wird’s schon gehen, bin ich dennoch, nach wie vor, guter Dinge. Optimistisch bringe ich die paar Meter hinter mich und finde mich vor einem großen Erdhaufen wieder. Naja Erdhaufen … ist wohl bescheiden ausgedrückt. Das, was hier vor mir liegt, ist das einige Meter hohe, aufgeschüttete Strassenbett. Dieser „künstliche Berg“ führt natürlich links und rechts „ewig“ weiter. Und oben drauf, die neue Straße. Aber zumindest führt unterhalb der Straße, gleich neben dem „Berg“ ein, sichtlich neuer, Weg weiter. Aber was für einer. Lehmig, glitschig, matschig, durchgeweicht von den Regenfällen der letzten Tage. Mit tiefen Fahrrinnen von den Lastwagen und Maschinen. Und da soll ich jetzt weiter? Ungewiss wo dieser hinführt und ob ich überhaupt später wieder in die Routenführung eintreten kann.

Nein. Eindeutig nein. Also hinauf auf den Hügel. Hier sind zwar Absperrungen angebracht, aber zwischen ihnen Durchlässe. Auch eine relativ frische Schmutz-Spur, die Schritte erkennen lässt, führt über die neu asphaltierte Straße. Also war ich nicht der Erste. Und Schilder wie „Betreten verboten“ oder Ähnliches, kann ich auf dieser Seite keine erblicken. Also frohen Mutes über den neuen Asphalt stampfend, damit mein klebriger, lehmiger Dreck von den Schuhen fällt, marschiere ich über die neue, zukünftige Schnellstraßenfahrbahn. Ein ungewöhnliches Gefühl. Und gespenstisch. Auf so einer mehrspurigen breiten, aber vollkommen leeren Straße mittig zu stehen. Und weit und breit keine Menschenseele. Das muss natürlich für die Nachwelt auf Fotos festgehalten werden.

Am anderen Ende der Fahrbahn finde ich abermals einen Ausgang. Und hier sehe ich auch das Schild „Baustelle. Betreten verboten. Lebensgefahr.“ Na ja. Hilft jetzt nichts mehr. Aber danke, ich habs überlebt. Knapp aber doch. Hätte ja auch eine Kloschüssel aus einer Raumstation vom Himmel fallen können, fällt mir die Handlung ein aus David Safiers „Mieses Karma“. Oder war das doch ein Waschbecken? Ja, es ist schon einige Zeit her, dass ich diese Lektüre genossen habe.

Nichtsdestotrotz: Ich hatte die lebensgefährliche Baustelle überlebt und wanderte frohen Mutes meine Route weiter entlang. Nach der Überquerung nun rechts weg, Richtung Osten, leicht Südost. Zunächst einmal durch ein Waldstück, parallel zur Baustelle. Hier erblicke ich am Wegesrand, mitten im Wald, ein kleines schmuckes Marterl. Ein wenig verwachsen aber dennoch klar zu erkennen. Handy raus – Foto, weiter gehts. Schräg gegenüber des Marterls ein altes, offensichtlich verlassenes Gebäude. Das ehrenwerte Haus wird wohl auch bald einem Caterpillar zum Opfer fallen, ob der unmittelbare Nähe zur Straße.

Der Waldabschnitt ist bald darauf wieder zu Ende und abermals wandere ich am Baustellen-Areal dahin. Diesmal auf einem asphaltierten Zufahrtsweg. Das dürfte, ob seines Verlaufs neben dem Waldrand, früher der Feldweg gewesen sein, auf dem der Speltenbachweg original entlang geführt hat. Nun, mir solls recht sein. Jetzt eben auf Asphalt. Eine Zeit lang führt die Strecke nun über die Baustelle, vorbei an mächtigen Baggern, Lastwagen, Caterpillars und sonstigen Maschinen. Auch mal eine Abwechslung, sowas so hautnah zu sehen. In einigen Metern Entfernung sehe ich ein Fahrzeug der Stadtverwaltung Fürstenfeld auch über die Baustelle fahren. Vermutlich sehen sie nach dem Rechten. Und sie lassen mich unbehelligt, obwohl sie mich sicher gesehen haben. Aber mit meinen Wanderschuhen und dem umgeschnallten Rucksack dürfte der Zweck meines „Baustellenbesuchs“ wohl erklärt sein. No Worker, just Walker.

Der Nachmittag war nun bereits weit fortgeschritten und die Sonne stand mittlerweile auch schon relativ tief. Also beschleunigte ich meine Schritte ein wenig. Mit jedem Zentimeter, den die Sonne tiefer sank, stieg auch die Kälte ein wenig, aber merklich an. Es war offensichtlich nicht mehr Hochsommer. November halt.

Über mir hörte ich nun auch Motorenlärm und erblickte ein Motorflugzeug, das – mit einem Segelflieger im Schlepptau – langsam, aber stetig, höher stieg. Ich bleibe kurz stehen und hole das natürlich das Handy hervor. Zeit für Fotos muss sein. Interessant auch mal live zu sehen, wie die Zugmaschine das Segelflugzeug abkoppelt. Beide trennen sich gleich danach in leicht abgeändertem gegensätzlichen Kurs. Auch Neuland für mich, dies beobachten zu dürfen. Scheint ein guter Tag für Premieren zu sein.

Das Szenario war auch ein untrügliches Indiz, das der Flugplatz Fürstenfeld auch nicht mehr weit zu sein schien. Und der lag ja ebenso auf meiner Route. Aber zunächst marschierte ich mal aus dem Baustellenareal hinaus. An der Wegkreuzung am Ende des Areals nach rechts. Nun ging’s nach Süden, begleitet von der langsam untergehenden Sonne.

Hier, am Rad- oder Güterweg Richtung Fürstenfeld, begegnete ich nun auch einer etwas makaberen Überraschung. Ein Marterl, an und für sich nichts Verwerfliches oder Neues. Ein Novum war allerdings die Inschrift am Kreuz: „Hier wurde das Kind Maria Kohl mit 3 Jahren ermordet“, am 3.6.1910. Wollte ich das so genau wissen? Wollte das irgendwer so genau wissen? Und für wen ist die Bank neben einer derartigen Inschrift einladend, die gleich daneben steht? Für mich nicht. Irgendwie ein seltsames Gefühl dort zu sitzen, wo eine derartige Gräueltat stattgefunden hatte. Zwar schon vor langer Zeit, aber was weiß man. Energie, Geister und so.

Also schnell, nach ein paar Fotos (was vermutlich sensationsgierig oder heuchlerisch anmutet, man verzeihe mir den Frevel), weiter. Zügig führt die Route hier, leicht abfallend, auf Asphalt dahin. Und bald, nach einer langen Linksschleife, bin ich wieder umgeben von Häusern in der Zivilisation angelangt. Die Ortstafel verkündet, dass ich nun im gleichnamigen Ort zu meiner Wanderung eingetroffen war: Speltenbach. Ebenso ein Ortsteil von der Thermenhauptstadt Fürstenfeld. An der ersten Kreuzung nach der Ortstafel entdecke ich links eine schmucke Kapelle. Und zu meiner Rechten begleitet mich der sanft dahin plätschernde, namensgebende, Speltenbach. Zumindest auf die nächsten, etwa 500, Meter durch den Ort.

Allzu viel nehme ich hier aktuell vom Ort selbst aber nicht bewusst wahr. Das muss ich eingestehen. Mittlerweile hatte sich bei mir, aufgrund von einem jetzt bereits stark verschwitztem, nassem T-Shirt drunter und einer nur leichten Jacke drüber, ein Frösteln, verbunden mit leichtem Stechen in der Seite eingestellt. Ab und zu die Hand drauf legend beim Gehen – das linderte die Schmerzen – konzentrierte ich mich nun eher darauf, rascher voranzukommen. Zu Lasten von noch mehr Fotos. Aber allzu viel gibt es hier nicht wirklich nicht zu sehen – nicht das der Ort „schirch“ war – nein das sicher nicht, eine hübsche Siedlung, aber eben nichts, was ein ausgewiesenes Highlight sein könnte.

Am Ende des Ortes führt ein Feldweg links hinein. Leicht zu erkennen, am, über den Feldern, drüben liegenden, leicht zu erkennenden, Flugplatz. Der Weg führt vom sichtbaren Verlauf her genau in diese Richtung. Und da wollte ich hin. Vorbei an zwei großen Eichen am Wegesrand, finde ich mich dann auch bald gegenüber des Flugplatzes stehend. Nun allerdings kenne ich mich kurz nicht aus. Hier ist nicht klar ersichtlich, wohin die Route weiter führt. Auf der Routenführung am Handy sieht man hier nur einen geraden Strich durch die Felder. Das war mir übrigens auch schon vorher, an der teils schwer zu erkennbaren Routenführung, aufgefallen. Die Route war sichtlich niemand tatsächlich gegangen und/oder hatte diese getrackt. Die war offensichtlich schnell und mit vielen geraden Linien einfach im Webtool gezeichnet worden. Und das vom Tourismusbüro! Also manchmal darf man sich auch von einem Tourismusverband mehr Detailtreue erwarten.

Sei‘s drum. Meine herauf beschworene Unschlüssigkeit hatte aber auch etwas Positives. In der Ferne, links neben dem Flugplatz, erblickte ich einen roten Stern. Ich erinnerte mich, hier war ich schon ein paar Mal mit dem Auto vorbei gefahren, auf der alten Straße von Bierbaum nach Fürstenfeld. Und dieser Stern wurde von mir nun auch als meine nächste Station auserkoren. Das Frösteln war zwar noch leicht vorhanden, aber das Stechen war zumindest vorbei. Also war ich wieder ein wenig besser drauf und nahm den kleinen Umweg via Feldwege in Angriff. 

Das letzte Stück zum „Stern“ verlief, mangels Wegen, über ein brachliegendes Feld. Über die Straße drüber und schon stand ich vor einem eigens angelegtem, sowjetischen Soldatenfriedhof. Wieder eine Premiere. Friedhöfe gibt es ja allerorts. Und auch schon einige jüdische Friedhöfe hatte ich bereits besucht. Aber ein Sowjetischer fehlte noch in meiner „Sammlung“. Jetzt aber gleich nicht mehr. Der Friedhof wirkt aufgeräumt und gepflegt. Ist aber im Grunde einfach gehalten ohne viel Schnickschnack. Einzig der Monolith mit dem roten Stern in der Mitte wirkt wirklich imposant und monumental und erinnert natürlich frappant an Assoziationen mit der ehemaligen Sowjetunion. Und, obwohl ich kein Kommunist, Sympathisant oder Ähnliches bin: Irgendwie gefällt mir der Platz. Hat etwas eigenartig besonders Friedvolles.

Ein paar Fotos später war ich aber dann auch schon wieder am Weg. Nun ging’s am Flughafen Fürstenfeld vorbei. Den Lärm der Motoren war ich ja mittlerweile gewohnt, ob der Schleifen, welche die Flugzeuge während meiner Wanderung immer wieder drehten. Aber jetzt, direkt neben dem Flugplatz (und obwohl dennoch ca 100 Meter entfernt von der Piste) hatte diese Geräuschkulisse ganz andere Dimensionen. Nein, ich möchte jetzt nicht genau daneben stehen, wenn so eine Maschine startet. Schalldämpfer haben die wohl keine?! Was aber interessant anzusehen war: Wenn ein Segelflieger herunter kommt, und landet, warten drei Personen am Ende der Landepiste auf ihn und halten seine, weit auslegenden, Flügel wenn er zum Stillstand kommt. Damit er nicht umkippt. Ob das immer so ist? Oder nur weil sie ihn dann gemeinsam umgedreht haben, um ihn für den nächsten Start auszurichten und zum Ankoppeln an das Motorflugzeug vorzubereiten? Keine Ahnung, aber wieder eine Premiere für mich, das zu sehen. Jedenfalls beobachtete ich das Schauspiel interessiert und neugierig.

Aber so interessant das auch war. Die Sonne war nun endgültig hinter dem Horizont untergegangen. Und ob der verschwundenen Strahlen war es nun auch merklich kühler geworden. Das war jetzt für mich – ob meines verschwitzten, nassen Shirts – nicht wirklich positiv. Also stand ich nun vor der Wahl. Die Routenführung sah noch eine Schleife nach Südosten – aus Fürstenfeld hinaus – vor, die entlang der Feistritz abermals wieder nach Fürstenfeld hinein führte. Geschätzte zwei Kilometer Strecke. Oder ich ging geradeaus und war nach etwa 500 Metern wieder beim Auto. Leichter Wind kam auch auf jetzt.

Nein, das war es mir nicht wert. Die Schleife war ich bereits bei einer anderen Wanderung gegangen. Und bevor ich eine Verkühlung riskierte und damit auch vielleicht das Bett hüten musste, statt weitere Touren zu unternehmen, entschied ich mich für den kürzeren – im Moment für mich gesünderen – Weg zum Auto. Außerdem war ich diesen Abschnitt noch nie gegangen. Also auf meiner digitalen Heatmap wieder ein neuer roter Strich. 

Mich, vom Flugplatz entfernend, wanderte ich also nun die Straße weiter, direkt nach Fürstenfeld hinein. Vorbei an der Ortstafel, an Geschäften und Shops. Einem Steinmetz mit interessanter Skulptur und Brunnen vor dem Geschäft. An den beiden Kreisverkehren vorbei, die in diesem Ortsteil das Stadtbild prägen. Passierte das Areal vom ansässigen Interspar. Und entdeckte wieder etwas Neues. Das neben dem Supermarkt ein Teich liegt, hatte ich bisher nicht gesehen, obwohl ich hier – des Öfteren – schon einkaufen war. Tja – im Stress und der Hektik des Alltags übersieht man vieles Schönes. Weil der Teich ist in der Tat wirklich schmuck, wie ich finde. Am Ende des Teiches findet man auch ein Marterl und mehrere Sitzgelegenheiten.

Aber den krönenden Abschluss der Tour, den wusste ich bereits im Vorhinein. Der große Springbrunnen am Kreisverkehr an der B319. Hier, an der Bundesstraße, die von der A2 bis zum österreichisch-ungarischen Grenzübergang nach Heiligenkreuz im Lafnitztal führt, kann man tolle Wasserspiele beobachten. Und das Licht jetzt war toll. Auch der Hintergrund, die Wolken vom intensiven rotorange der untergegangenen Herbstsonne, noch beleuchtet, war fantastisch. Ganze Fotoserien wurden nun von mir geknipst (oder sagt man am Fotohandy: geklickt?) Um ja kein „perfektes“ Bild zu versäumen. Wirklich schön. Einzig den Moment zu erwischen, wenn möglichst wenig bis gar keine Autos im Kreisverkehr sind, war eine echte Herausforderung. Aber machbar.

So, Finale, die Route war nun weitgehend absolviert. Nur noch das kurze, etwa 150 Meter lange, letzte Stück zum Parkplatz des Freibades und somit Auto. Aber vorher, wurde noch ein Marterl von mir ausgemacht, rechts neben der Apotheke stehend. Schnell mit ein paar Fotos bedacht. Und ein wenig weiter, die Straße bergauf an der Feistritzbrücke, wurde nochmals eine Fotosession eingelegt. Hier ist auch ein besonders schönes Fleckerl Fürstenfeld. Die Feistritz ist ja an und für sich schon ein schöner Fluss. Und auch die Kirche im Hintergrund bildet eine tolle Kulisse. Aber auf der gegenüberliegenden Seite der Brücke befindet sich ein kleiner Park, mit einem größeren, farbenfrohen – und gar nicht so kleinen – Bildstock drinnen. Und jetzt gerade zu diesem Zeitpunkt, war das Licht der Herbstsonne phänomenal. Herrliche farbenprächtige Bilder, wie ich zu Hause dann am Computer bestaunend, befand. Ich konnte mich regelrecht, gar nicht satt dran sehen.

So nun aber genug romantisiert. Die Tour ist zu Ende, aber sie war schön. Einzig die Frage bleibt: Wie verläuft der Speltenbachweg nun in Zukunft bei der Autobahn? Wir werden es sehen.

walkman, 5. November 2022

Schlagwörter:FürstenfeldSpeltenbach
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