Was macht man, wenn die Partnerin einen Arzt-Termin hat und man nicht weiß, wie lange die Wartezeit ist? Ganz klar: eine gemütliche Runde Sightseeing. In meinem Fall war dieser Umstand heute in Fürstenfeld der Fall. Also habe ich kurz entschlossen eine kleine Runde durch die City gedreht.
Dass man bei solchen ad hoc Touren nie genau weiß, was dabei raus kommt, auf welche Bauwerke und/oder Überraschungen man trifft, liegt auf der Hand. In Fürstenfeld jedoch kann man davon ausgehen, das es überall, quasi fast an jeder Ecke, etwas zu entdecken gibt. Und genauso ist es auch.
TOURDATEN
Distanz: 1,5 km | Höhenmeter: 0 hm
Schwierigkeit: Leicht
Original-Track: 1,89 km | 11 hm
TIPPS: Die Stadt geniessen und in eines der vielen Cafés einkehren. Oder gleich auf ein Schnitzel in den Schnitzelcorner.
Start meiner Runde ist am Hauptplatz in Fürstenfeld. Hier finden vor allem im Sommer immer wieder Events und Gigs diverser Künstler statt. In der warmen Jahreszeit ist auch der große Springbrunnen in Betrieb. Jetzt, Anfang März, herrscht hier noch weitgehend Ruhe und auch das Wasser im Brunnen „springt“ noch nicht.

Was man aber das ganze Jahr über hier findet, sind einige Einkehrmöglichkeiten. Von guten Restaurants über nette Cafés mit einem ansprechenden Angebot an Mehlspeisen bis hin zu Grill- und Burger Fastfood ist alles da. Und dazu natürlich auch genügend Parkplätze. Auf einem dieser steht auch jetzt unser Vehikel.
Vom Hauptplatz weg führt mich mein Weg zunächst Richtung Osten, die Bismarckstraße entlang. Diese mündet in die Ungarstraße und die weiterführende Hauptstraße. Vorbei am „Schnitzelcorner“ (hier sind wir immer wieder Mal auf ein gutes Schnitzerl) und angekommen am „Stadt-Zug-Platz“ wandere ich nun am Tanzstadl „MamaMia“ vorbei. Die bekannteste Disco der Stadt, in der am Wochenende so richtig der Bär steppt. So habe ich es zumindest gehört. Selbst waren wir noch nie in der Location.

Hier mache ich nun einen Schwenk nach rechts und spaziere ein Stück weit die Schillerstraße entlang, um am Ende wieder rechts, in die Übersbachgasse, einzubiegen. Bei der Mittelschule – mit einem kleinen schattigen Park davor – vorbei wandere ich nach rechts in die Hundeggergasse hinein. Und weiter in die Wallstraße.
Zwischen dem Kinderfreundeplatz – von dem man einen tollen Blick auf die ehemalige Stadtmauer, samt Wohngebäude oben drauf, hat – und dem Spielplatz Ertlberg halte ich mich abermals rechts und spaziere die Realschulstraße entlang. Auf Höhe der Klostergasse biege ich in ebendiese hinein.

Hier komme ich nun an der çPfeilburg“ vorbei. Auch von dieser habe ich schon viel gehört, aber noch nie besucht. Obwohl sie bereits einmal Teil einer Tourplanung war, bei der wir dann doch umdisponiert hatten. Ich nehme mir vor das gemeinsam mit Manuela im Laufe des Jahres unbedingt nachzuholen. Am besten im Sommer, im Zuge einer Stadtwanderung. Wenn die Eiscafés offen haben.
Am Ende der Gasse sehe ich eine Kirche, die sofort als nächstes ziel auserkoren wird. Diese entpuppt sich kurze Zeit später als „Augustinerkirche“. Und das Tor ist offen. Heißt für mich natürlich: nichts wie rein.
Mein „Kirchen-Fetisch“
Darf man das so sagen?
Kirchen haben auf mich seit jeher eine eigene Anziehungskraft. Weniger wegen der Religion. Mich fasziniert eher das Bauwerk an sich. Und natürlich auch die Einrichtung. Ist sie schlicht, stilvoll oder pompös? Wird geklotzt oder gekleckert? Da bin ich oft richtig, richtig neugierig drauf.

So auch heute. Eine mächtige Kirche. Und irgendwie kalt im Inneren. Dennoch aber beeindruckend. Interessant finde ich, das sich hier bei der Einrichtung sichtlich alles auf den Bereich des Altars konzentriert. Der Rest der Kirche wirkt eher ein wenig vernachlässigt. Nicht schäbig oder unschön. Nur vernachlässigt.
Am Anfang des Bereiches steht ein schlichter Altar, mit weissem Tuch überzogen. Dahinter links- und rechtsseitig zwei Bänke, die wie Geschworenen-Bänke in einem Gerichtssaal wirken. Das habe ich auch noch nie so in einer Kirche gesehen. Und wiederum dahinter ein mächtiges Kreuz auf einem massiven Marmorsockel.

Sieht man auch nicht so oft. Und gefällt mir. Hat aber auch irgendwie etwas Makaberes: Man könnte bei dem Marmorsockel durchaus von einem Grabstein sprechen. Objektiv gesagt. Oder doch subjektiv? Für mich sieht er so aus. Ist es gar ein stilisierter Grabstein und hat hier jemand seine letzte Ruhestätte gefunden? Das habe ich nicht mehr herausgefunden.
Mein Handy klingelt.
„Hallo Schatz, wo bist du? Ich bin fertig!“
„Ich bin in der Kirche!“
„Ähm … was machst du in einer Kirche?!?“
„Erzähle ich dir gleich. Bin schon unterwegs.“
Und schon ist meine kleine Stadtrunde zu Ende. Einiges Neues entdeckt aber mehr Fragen als davor. Mal sehen, was Fürstenfeld noch alles zu bieten hat. Und welche Antworten ich finde. Bei der nächsten Runde.
Bis dann!
walkman, 4. März 2025
INFO: Alle 26 Fotos dieser Tour findest du in der Galerie am Titelbild.


























