Schon länger hatte ich das Biotop in Neuberg im Visier. Auf den Satellitenbildern sieht es reizvoll zum Besuchen und Rasten aus. Aber erwandert ich es bis dato noch bei keiner Tour. Das sollte sich heute ändern. Und heute war auch Manuela mit von der Partie. Also, nichts wie hin, nach Neuberg.
Als Startpunkt dieser Wanderung hatten wir uns den Parkplatz bei der Kirche ausgesucht. Dieser schien viel Platz zu bieten und ist, vom Ortszentrum aus, perfekt für Touren in und um Neuberg geeignet. Und, wie erwartet oder erhofft, erwischten wir einen freien Platz für unser Vehikel. Es hätten auf dem leeren Parkplatz aber auch gut 10 weitere Platz gefunden.
TOURDATEN
Distanz: 4,6 km | Höhenmeter: 68 hm
Schwierigkeit: Mittel
Original-Track: 4,59 km | 85 hm
TIPPS: Trinkflasche nicht vergessen. Eventueller Sonnen- oder Wetterschutz. Gute Kondition kein Nachteil.
Bei frischen zwölf Grad Celsius, packten wir uns vorsorglich noch wärmer in unsere Jacken ein, verstauten darin auch unsere Trinkflaschen, schalteten unsere Tracker ein und los ging unsere Tour. Gegenüber vom Parkplatz die Gasse rein. Beziehungsweise runter. Hier geht es gleich mal angenehm bergab.

Vorbei an originellen Vorgärten mit blühenden Blumen spazierten wir die Gasse hinunter. Heute war erst der 18. März und die Natur scheint heuer bereits vollumfänglich zu erwachen. Primeln und Krokusse. Blühende Obstbäume. Und der vergangene Winter war auch nicht sonderlich kalt oder schneereich gewesen. Aber was soll’s, wir werden das Wetter jetzt nicht ändern. Zum Wandern ist es grade perfekt.
Auch Manuela genießt es im Moment wieder sehr, nach draußen gehen zu können. Sie ist seit dem Ereignis im vergangenen Jahr ein wenig empfindlicher gegenüber dem Wetter geworden. Kälte und Wind sind quasi ein No Go.
Aber so wie heute, ist es auch für sie angenehm. Und heute lässt sie auch keine Möglichkeit aus zum Fotografieren. So soll es sein. Meinem Schatz geht es gut.

Nach einem halben Kilometer haben wir unseren ersten „Tiefpunkt“ auf unserer Route erreicht. Und wo es bergab geht, führt die Strecke auch wieder bergauf. So wie jetzt. Mittlerweile sind wir auch aus dem Ort heraußen und wandern durch die Natur. Aber nach wie vor auf asphaltiertem Weg.
Und auf diesem Abschnitt geht es gleich mal ans Eingemachte. Mit bis zu 10% Steigung sind die nächsten, etwa 300 Meter, eine kleine Herausforderung für uns beide. Für Manuela generell, ob der Anstrengung. Und für meinereiner zwecks „Wampenbeseitigung“. Doch wir bestehen die Challenge. Langsam, aber sicher.

Heroben angekommen, im westlichen Teil des Neuberger Hotters, öffnet sich das Land – in einer Art Hochplateau-Manier – ein wenig und gibt den Blick frei auf die Wiesen und Wälder ringsum. Von einem „Panoramablick“ kann man zwar nicht wirklich sprechen, aber schön ist es allemal.
Just lädt uns hier, am Waldrand lädt uns ein, auch eine Bank dazu ein, die schöne Idylle doch ein wenig zu genießen und Pause zu machen. Die herzliche Einladung nehmen wir natürlich an. Sind ja freundliche Wanderer und wollen die Bank nicht enttäuschen.
Wir waren zwar erst knapp 1,5 Kilometer unterwegs, aber hatten keinen Stress. Quasi gelebte „Lifestyle-Modification“ und Entschleunigung. Wie von Frau Doktor verlangt. Gefällt uns.

Die Strecke scheint grundsätzlich auch ein ausgewiesener oder beliebter Wander- und Fitnessweg in Neuberg zu sein. Deswegen vermutlich asphaltiert und auch die Bank hier. Wir genießen die Abgeschiedenheit und Stille der Natur hier heroben ein paar Minuten. Und nach der kurzen Pause mit ein paar Fotos geht’s auch schon wieder weiter, bevor unsere Muskeln kalt werden.
Nach etwa 10 Minuten fühlen wir uns wieder frisch und motiviert genug für das weitere „Kilometer-fressen“. Der Wanderhunger will gestillt werden.

Kurze Zeit – etwa einen Kilometer – später beschreibt unsere Route eine weitere Linkskurve. Ab hier geht es nun wieder bergab. Wieder hinunter in den Ort Neuberg. Und das, wie schon der Anstieg, auch nicht ohne. Mit bis zum 15% Gefälle marschieren wir flott dahin.
Das ist auch gut so. Noch kurze Zeit davor, bei der Bank, war es, dank des Waldes, windstill. Aber jetzt bläst uns der Ostwind richtig ins Gesicht.
Also schauen wir, dass wir diesen Abschnitt schnell hinter uns bringen. Vorbei abermals an schmucken Häusern und weiteren Rastmöglichkeiten in Form von Bänken am Straßenrand, erreichen wir bald wieder die Hauptstraße in Neuberg. Diese überqueren wir und „flüchten“ gleich wieder in die gegenüberliegende Gasse hinein.

Diese führt hinauf zum „Sonnenberg“. Dort wollen wir heute aber nicht hin. Ich war diesen Teil der Strecke bereits gegangen bei meiner Rundwanderung von Güttenbach nach Neuberg.
Heute heißt unser gemeinsames nächstes Ziel aber Biotop. Also biegen wir noch vor dem Anstieg nach links hinein. In den gleichnamigen „Biotopweg“.
Hier ist nun auch Schluss mit Asphalt. Gemütlich geht es aber trotzdem weiter. Auf einem angenehm zu gehenden Schotterweg. Nach diesem kurzen „Abstecher“ in die Zivilisation hat uns hier auch die Natur wieder. Wiesen, Felder, Wälder. Ringsum. Auch bei Bienenstöcken kommen wir vorbei, wo schon die eine oder andere fleißige „Maja“ nach Nektar sucht.

Imposant. Und mächtig. Das ist unser erster Eindruck vom Biotop in Neuberg. Wir nähern uns diesem ja von Süden. Und hier ist ein mächtiger Damm aufgeschüttet worden. Mit einer Steinmauer in der Mitte. Vom Wasser selbst sieht man hier noch nichts. Aber man kann bereits ein wenig erahnen, dass es sich um keine kleine „Lacke“ handeln muss.
Um das festzustellen, müssen wir noch eine kleine Steigung bewältigen. Eben den Damm hinauf. Beziehungsweise links davon vorbei. Und jetzt dürfen wir den Anblick genießen. Schön. Richtig schön. Über mehrere Becken verteilt mit einer Halbinsel dazwischen lässt es sich hier in der warmen Jahreszeit sicher richtig schön entspannen. Mehrere Bänke laden ringsum die Anlage auch dazu ein.

Das „schreit“ ja förmlich nach vielen Klicks in der Foto-App am Handy. Machen wir auch. Und genießen den Anblick. Heute aber nur im Rahmen des Möglichen. Die Bandbreite dessen messen wir an der aktuellen Temperatur, die nun, ob der fortgeschrittenen Tageszeit, bereits ein wenig zurückgegangen ist. Wir haben ja doch erst März. Und nicht Hochsommer.

Unverhofft kommt aber oft. So auch jetzt. Am Ende des Biotops wurde eine Art Rasthaus errichtet. Wir wissen nicht, wer diesen genialen Einfall hatte, aber wir sind dankbar dafür. Offen für jeden Besucher und geschützt von Wind und Wetter. Ausgestattet mit Panoramascheiben mit Blick auf das Biotop. Hier hat sich wer wirklich Gedanken gemacht. Gute Gedanken!
Sogar ein offener Kamin ist hier installiert. Und genügend Bänke und Tische, um die eine oder andere Feier veranstalten zu können. Hier steppt sicher auch hin und wieder der Bär im Sommer. Ein „Dixie“ Klo unweit des Gebäudes bestätigt auch die Wahrscheinlichkeit als Veranstaltungsort.

Dieses „Angebot“ nehmen wir jetzt ausführlich an und lassen uns hier gemütlich nieder. Genießen das Rasten und den Ausblick. Und plaudern gemütlich. Stellen Thesen auf über die Erbauer dieses Konstrukts. Und auch über den Zweck eines, gegenüber der Hütte liegenden, „Thujen-Hangs“. Antworten finden wir aber keine.
Aber es hält unsere gute Laune aufrecht. Nach etwa 10 Minuten sind wir auch schon wieder unterwegs. Nun ist „nur noch“ der finale Teil unserer heutigen Strecke zu bewältigen. „Nur noch“ deswegen, weil noch eine letzte Steigung auf uns wartet. Aber zunächst geht es hier flach am Schotterweg weiter. Nach Norden.

Wir spazieren nach wie vor durch die schöne Natur hier. Gleich nach dem Biotop findet sich rechts vom Weg ein etwas sumpfiger Abschnitt. Angeknabberte Bäume zeugen hier auch von reger Biber-Tätigkeit. Besonders einer sticht uns ins Auge: Ein richtig dicker Baum, der bereits mehr als halb vom Biber durchgeknabbert wurde. Aber noch steht er. Bloß – wie lange noch? Sieht jedenfalls bizarr aus.
Bei Streckenkilometer 3,4 queren wir die Straße, die von Güttenbach nach Neuberg führt. Und wandern den Feldweg auf der gegenüberliegenden Seite weiter. Vorbei an den Wasserbehältern der Gemeinde Neuberg. Oder „Nova Gora“, wie der zweisprachige Ort auf Kroatisch heißt.

Jetzt spazieren wir durch kurze Waldabschnitte hindurch. Und der Weg beginnt hier auch wieder anzusteigen. In Wellen. Kurz bergauf. Leicht bergab. Und wieder bergauf. Links hinauf können wir zwischen den Bäumen und ein paar Gebäuden die Kirchturmspitze erkennen. Da müssen wir hin.
Bei ziemlich genau 4 Kilometern beginnt nun das abschließende „Martyrium“. Nach einer linkslastigen Abbiegung steigt der Weg hier nun mehr als merklich an. Herausfordernd bis anspruchsvoll. Speziell für Manuela eine echte Challenge. Für mich selbst aber auch nicht viel weniger. Hier sind nun, auf den nächsten 250 Meters, bis zu 11% Steigung zu bewältigen. Das geht richtig in die Wadeln.

Am Ende dieser letzten Herausforderung wartet schon die Hauptstraße von Neuberg. Quasi als gefühltes Ziel. Denn von hier aus sind es nur mehr etwa 200 Meter bis zur Kirche. Und das immer leicht bergab führend.
Auch dieses letzte Stück schaffen wir dann locker und freuen uns jetzt richtig auf den frischen, heissen Kaffee zu Hause. War ja letztendlich doch ein wenig frisch für unsere verschwitzten Körper.
Dennoch, uns hat die Tour gefallen. Ein wenig anstrengend, aber dann doch wieder schön. Das idyllische Biotop besuchen wir ausserdem im warmen Sommer ganz sicher wieder. Das haben wir uns fest vorgenommen.
Zu guter letzt noch eine musikalische Hommage von Peter Fox, an den Erbauer des „Haus am See“ (Live-Version).
walkman, 18. März 2024
INFO: Alle 40 Fotos dieser Tour findest du in der Galerie am Titelbild.








































