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Wassergöttin, Maria Brunn, Lutherkreuz

Tour 146 | 10,7 km | 100 hm - Bad Blumau, Speilbrunn, Obergfangen, Kleinsteinbach

walkman
Last updated: 9. März 2025 7:29
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15 Min. Lesezeit
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Bild 1/84

Heatmapping war heute wieder angesagt. Noch hatte ich ja viele weiße Flecken auf meiner Karte, die es alle mit Tracks zu füllen galt. Weiters hast ich zusätzlich auch Lust auf Therme. Also, auf ans Werk und wieder brav mit den Füßen „Linien zeichnen“. Diesmal in der Gegend um Bad Blumau.

Bei einer meiner vergangenen Touren durch den Entenwald war ich bei einem Wegweiser vorbei gewandert. „Lutherkreuz“ war auf dem Pfeil zu lesen, der in einen Waldweg hinein zeigte. Allerdings konnte ich, bei meiner nachträglichen Recherche im Web, nicht viel zu diesem Platz finden. Im Grunde genommen gar nichts, was eigentlich schon verwunderlich war. Schließlich ist der Name Luther, oder genauer gesagt Martin Luther, ja weithin bekannt. Und wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, dann eben umgekehrt, oder so. Also auf zum Lutherkreuz.

Eine schöne Tour war bald geplant. Ich entschied mich für folgenden Mix: Von der Wassergöttin, bei der Rogner Therme Bad Blumau, über die Waldgrotte in Maria Brunn und bei dem erwähnten Lutherkreuz vorbei, wieder zurück zum Ausgangspunkt, bei der Therme.

Startpunkt dieser Tour ist, wie schon erwähnt, der Parkplatz der Hundertwasser- oder Rogner-Therme, in Bad Blumau. Hier ist mehr als genug Platz für das Fahrzeug. Es war zwar, bei meiner Ankunft, schon nach 14 Uhr aber mit ein wenig Anstrengung konnte ich es ohne weiteres schaffen, bei Tageslicht wieder, hier am Parkplatz, zurück zu sein. Erwähnenswert ist vielleicht auch, dass hier auch viele andere Wanderwege vorbei führen. Ein „Einklinken“ in diverse Routen ist also von diesem Startpunkt aus jederzeit möglich.

Also Auto abgestellt. Rucksack umgeschnallt. Trinkflasche verstaut und Handy griffbereit. Tracker auf der Uhr eingeschaltet. Los gehts. Zunächst marschierte ich den „Speilbrunner Weg“ entlang. Ein, vom Tourismusverband beworbener, Rundweg, der von Bad Blumau nach Maria Brunn und zurück führt. Die Wegführung passte genau zu meinem ersten Etappen-Ziel: der Waldgrotte in Maria Brunn. 

Vom Parkplatz weg, führt hier die Wanderung relativ flach übers Land. Auf Feldwegen durch Parks und entlang der Safen, die hier gemütlich dahin plätschert. Und auch das Wetter spielte heute mit. Der spätsommerlichen Strahlen der Sonne wurden nur von ein wenig Wind begleitet und die Natur erstrahlte in den vielen Herbstfarben. Diese Unmenge an Farbnuancen, welche diese Jahreszeit so besonders machen. Perfekt.

Angekommen bei der Brücke, die weiter vorne in den Ort Schwarzmannshofen hinein führt, biege ich nach rechts ab und wandere, nun auf Asphalt, Richtung Bundestrasse. Hier, an der Brücke, ist auch ein Stein des “Geomantischen Pfades” zu bewundern. Diesen Pfad möchte ich auch noch beschreiten, sinniere ich vor mich hin. Auch eine Bank wartet hier auf müde Wanderer. Aber für mich war das natürlich jetzt noch viel zu früh. Also weiter gehts. Zur Straße rüber, diese nun überqueren und gleich gegenüber wieder den Rad- oder Güterweg hinein. Verirren ist hier, ob der vielen Wegweiser unmöglich. Bald mündet der Weg in eine Querstraße, hier biege ich nach links ab und schon wanderte ich, Richtung Speilbrunn, am Güterweg entlang, der die Orte Bad Blumau und Speilbrunn miteinander verbindet. 

Der milde Herbsttag scheint auch viele Radfahrer auf den Plan gerufen zu haben. Immer wieder kreuzen einzelne Biker oder ganze Gruppen meinen Weg. Des Öfteren auch „erschreckend“ wenn mich der schrille Ton einer Klingel, von hinten, aus meinem gedankenversunkenen Marsch reißt. Aber nur ein einziger Wandersmann ist weit und breit zu sehen: meinereiner. Sei’s drum, ist halt so. Und wieder zieht eine Radlergruppe an mir vorbei … Kling kling.

Auf diesem Abschnitt ist es besonders angenehm, zu gehen. Durchwegs Flach, mal gerade, mal kurvig, und immer asphaltiert. In dieser Art und Weise führt der Weg bis kurz vor Speilbrunn. Den Ort bereits vor Augen, komme ich an einem Bahnübergang an. Hier nun rechts weg, über die Gleise drüber und auf der anderen Seite geradeaus weiter. Hier beginnt der Weg leicht anzusteigen. Dieser kurze Abschnitt mündet bald wieder in eine Querstraße, an der es nun links abzubiegen gilt. Die Richtung ist leicht zu erkennen anhand der Ortstafel, die nur ein paar Meter weiter, schon den Ortsanfang von Speilbrunn verkündet. Hier, an der Kreuzung, findet man auch ein schönes Marterl und abermals eine Bank zum Rasten.

Speilbrunn ist ein kleiner, beschaulicher Ort. Am Fuß eines Hügels gelegen gehört er zur Gemeinde Bad Blumau. Das Ortsbild bestimmt ein Mix aus modernen Bauten und alten Bauernhäusern. Ab und zu spaziere ich auch an originell gestalteten Vorgärten vorbei. Ja, hier wohnen sichtlich auch kreative Menschen und Kunst-Liebhaber. Im Ortszentrum selbst, passiere ich einen Pavillon, der mit seinem Sofa im Inneren – ja hier steht tatsächlich ein Sofa! – fast schon zu einem Nickerchen verlockt. Daneben steht eine Art Schwimmbecken, das aber keines zu sein scheint. Vermutlich ein „Heilwassertrog“, der aus der naheliegenden Quelle gespeist wird? Dem Wasser des „Maria Brunnens“ wird ja vom Volksmund heilende Wirkung nachgesagt. Ob dem so ist? Was weiß man schon. Ich weiß es jedenfalls nicht.

Aber ich kann gleich darauf die Probe aufs Exempel machen. Keine fünf Minuten später stehe ich vor dem Eingangsbogen, auf dem in großen Lettern “Maria Brunn” steht. Hier gehts nun, rechts von der Straße weg, hinein. Zur Waldgrotte. Ich freue mich schon. Höhlen, Grotten und Derartiges, faszinieren mich schon seit meinen Kindertagen. Als Leseratte hatte ich damals Unmengen an Büchern verschlungen. Märchen, Sagen und alles Mögliche, was sich nur irgendwie um Naturgeister, Zwerge, Hexen und Feen drehte. Und nicht nur einmal sind wir damals auch in den kleinen Höhlen der Umgebung meines Heimatorts auf Erkundungstour gegangen. 

Aber hier, war davon keine Rede, stelle ich bald, ein wenig enttäuscht, fest. Die publizierte “Waldgrotte” entpuppte sich, mehr oder minder, als Felswand mit Quelle. Im Wald halt. Schon beim Schreiten durch den Torbogen, kann man diese in etwa 30 Meter Entfernung sehen. Davor ein paar Bierbänke für Besucher, Wanderer, Raster. Das war es dann aber auch schon. Die erwartete Art einer Waldhöhle, das, was ich mit einer Grotte assoziieren würde, blieb leider aus.

Zur Verteidigung sei aber auch gesagt: Ein schönes Platzerl ist es aber doch. Gleich neben der Straße gelegen und nicht weit zu gehen. Ein, in den Fels integrierte Art Altar, aus dem eine Naturquelle aus dem Fels sprudelt. Oberhalb des Quelleaustritts wacht eine kleine Marienstatue. Und vor dem Arrangement eben die erwähnten Sitzgelegenheiten. Und das Wasser? Nun, getrunken hab ich es. Und es wirkt angeblich besonders heilend bei Augenkrankheiten. Doch ich trage meine Brille, auch beim Schreiben dieses Artikels, noch immer. Aber die ist ja auch keine „Krankheit“. Der Leser verzeihe mir an dieser Stelle, meinen fehlenden Glauben und meinen seltsamen Humor.

Anekdote am Rande: Als ich zur Quelle rauf spazierte, verspürte ich schon eine ganze Zeit lang, den vor meiner Tour konsumierten Kaffee mit ansteigendem Druck aus der Blase wollend. Und natürlich nutzte ich das sich anbietende, kleine Waldstück, um männlicherweise „auszutreten“. Zwischen Bäumen stehend sah ich mich, während ich mein kleines Geschäft verrichtete, um, ob mich auch niemand beobachtete, beziehungsweise ob die aktuelle Tätigkeit meine Wenigkeit, eh keinen Anlass zu etwaigem Ärger bietet. Und während ich mich erleichtere, entdecke ich – gleich links von mir, keinen Meter entfernt, auf Augenhöhe – das Schild, an einem Baum befestigt, mit einer durchgestrichenen Figur drauf, welche künstlerisch stilisiert einen „Maneken Pis“ darstellen sollte: Hier ist Pinkeln verboten! Tja, zu spät. Sorry. Aber, es weiß ja niemand. Und sie, lieber Leser, schweigen bitte auch darüber.

Die erste Station am Weg war nun absolviert. Ich hatte ein wenig gerastet, heilsames Wasser getrunken, frevelhafterweise ein Verbot übertreten und einige Fotos mit meinem Handy gemacht. Und meine Route wartete darauf, weiter gegangen zu werden. Also auf gehts. Aus dem beschaulichen Ort wieder hinaus wandernd, an der Ortstafel vorbei, auf dem Rad- beziehungsweise Güterweg, in Richtung Bad Waltersdorf. Neben Bahngleisen, die ewig gerade verlaufen und scheinbar ins Nirgendwo führen, ist die Strecke hier wieder ziemlich flach und angenehm zu gehen. Rechts des Weges, erhebt sich eine Hügelgruppe, auf der auch Wein angebaut wird. Die vielen Weinreben säumen die Hügel wie kartografische Linien. Links von mir breitet sich das Lafnitztal aus. Schön.

Mittig, zwischen den zwei Ortschaften, bei einer, zugegeben, ziemlich stinkenden, Indoor-Hühnerfarm, quert der Weg die Schienen und führt jetzt links von ihnen weiter. Weitere, etwa fünfzehn Minuten später, quere ich die Schienen abermals zurück. An der Kreuzung, wo die Straße links weg nach Leitersdorf, einem Ortsteil von Bad Waltersdorf, hinein und geradeaus direkt nach Bad Waltersdorf weiter führt, gehts für mich aber nun rechts weg, und weiterfolgend geradeaus, auf den Sauberg hinauf. Hier beginnt nun das steilste Stück der Route. Die nächsten, etwa zwanzig bis dreissig, langsame Geh-Minuten, marschiert man hier ansprechend den Berg hinauf.

Aber dieses Steilstück überrascht auch mit Highlights. Etwa auf der Hälfte des Anstiegs, am Beginn des Waldstückes, steht rechts, ein wenig den Feldweg hinein, eine Bank. Und die ruft mir schon allzu deutlich zu: „Komm, raste dich aus!“ Dieses Angebot nehme ich jetzt sehr gerne an. Offensichtlich bin ich heute nicht wirklich ganz auf einem Fitness-Hoch. Und der Anstieg hatte mir heute doch auch ein wenig Substanz gekostet. Also, Pause muss nun sein.

Aber erst als es sich mein Allerwertester auf der Bank bequem macht, bemerke ich die Magie dieses Platzes: Die Aussicht hier ist fantastisch. Das Lafnitztal breitet sich richtiggehend unter mir aus. Einzig nach Norden, wo der Wald liegt, ist die Sicht von hier aus eingeschränkt. Aber ansonsten: ein herrlicher Panoramablick übers Tal und die gegenüberliegende Hügellandschaft. Von Bad Waltersdorf/Leitersdorf bis Bad Blumau. Und die Sonne dazu. Einfach herrlich! Wir wissen, was das heißt? Fotos, Fotos, Fotos. Und eine gemütliche Zigarette. Für die Kondition.

Nach etwa zehn bis fünfzehn Minuten Pause, einigen Schlucken aus meiner Wasserflasche und etlichen tollen Fotos raffe ich mich wieder auf, um die zweite Hälfte der Tour in Angriff zu nehmen. Ein Blick auf das Handy hatte mir vorhin auch verraten, das ich nun ziemlich exakt Halbzeit auf meiner Tour hatte. Noch ein letzter Blick über das wunderbare Tal und los gehts. Hinein in das Waldstück, weiterhin bergauf. Aber hier wird der Weg bereits wieder merklich flacher. Und angenehmer.

Am Ende des Waldstücks drehe ich mich kurz um, ein „Rückblick-Foto“ der gegangenen Strecke im Wald zu machen. Zunächst gucke ich erstaunt, dann erschrecke ich ein wenig. Und schaue dann nochmal verwundert und genauer hin. Da steht eine Gestalt. Mitten im Wald. Und beobachtet mich. Nach dieser Schrecksekunde stelle ich aber auch fest das sich die Gestalt nicht bewegt. Eine Statue? Im Wald? Hab ich die übersehen? Und obwohl ich schon fast ganz oben am Ende der Steigung war, diese Erkundung musste jetzt sein. Also wieder bergab, das Stück retour und die schemenhafte Figur näher begutachten. Wer weiß schon, ob und wann ich hier wieder vorbei kommen würde.

Und tatsächlich. Die Figur, die hier vorbei kommende „beobachtet“, könnte dem Lied “Ein Männlein steht im Walde” entsprungen sein. Allerdings war es kein Männlein. Nein, ein ausgewachsener, fast überlebensgrosser Mann. Ein Riese. Aber mit Röcklein, Hut und Stock. Wie ein Wächter steht er hier auf einer zweckmäßigen Euro-Palette, die als Sockel dient. Den Blick nach oben, zum Waldausgang gerichtet. Wer auch immer der Schöpfer dieses Monuments ist: Gratulation. Gelungen! Eine wirklich originelle Idee. Und natürlich einige Fotos wert.

Aber nun, hopp, hopp, weiter und wieder den Berg hinauf. Es wird nicht früher. Auf der Anhöhe angekommen, komme ich an eine Kreuzung. Links ein Hofladen, mit Koppeln und sichtlich grosser Landwirtschaft. Rechts eine weitere Bank zum Rasten, die ich diesmal nicht nutze und geradeaus der Weg, der meinen weiteren Routenverlauf kennzeichnet. Ich marschiere über die Wegkreuzung drüber, weiter vorne an einem alten Bauernhaus vorbei und wieder zu einem Wald. Passiere abermals eine Kreuzung, diesmal „Marke Feldweg“. Und abermals eine Bank. Hier führt auch ein gekennzeichneter Wanderweg links weg. Meine geplante Route geht aber rechts weiter. Am Waldrand entlang.

Der Entenwald, so heißt der Wald an dessen Rand ich nun entlang wandere, begleitet mich nun eine Zeit lang. Zuerst zu meiner Linken und bald auch mittendrin statt nur dabei. Nach einer kurzen Strecke am Waldrand entlang biegt meine Route, an einem Schranken vorbei, direkt in den Wald hinein. Nun bin ich ganz im Entenwald angekommen und mein nächstes Highlight ist nicht mehr weit. Das Lutherkreuz. Und auf dieses bin ich schon sehr gespannt. 

Eine Gruppe Radfahrer kommt mir entgegen. Wir grüßen uns. Die Strecke ist hier so richtig typisch Forst. Ein geschotterter Waldweg. Angenehm zu gehen. Aber frisch ist es nun auch geworden, ob der fehlenden Sonnenstrahlen im schattigen Wald. Oktober halt. In meinem Rucksack hätte ich noch eine, in weiser Voraussicht eingepackte, Jacke zum Überziehen. Aber so kalt ist es dann doch nicht. In Bewegung bleiben lautet die Vorgabe, dann geht das schon. Eine weitere Gruppe Radler kommt mir entgegen. Gleiches Gruß-Procedere. Aber ein wenig unfreundlicher. Etwas mürrisch, die Radler. Na ja nicht jeder hat einen guten Tag.

Nach etwa zwanzig Minuten Waldmarsch erreiche ich dann auch den erhofften Wegweiser. „Lutherkreuz“ steht drauf. Hier bin ich richtig. Ich biege rechts, den angewiesenen Weg hinein. Und merke bald, dass dieser Weg absolut kein Touristenweg ist. Statt einem gepflegten Waldweg wird das Gras mit Fortdauer, höher und höher und der Weg verliert langsam seine Erkenntlichkeit. Bis er bald nahezu ganz verschwindet. Nun finde ich mich vor einer Weggabelung wieder. Aber kein weiterer Wegweiser. Ungut. Und verwirrend. Also mal links probieren. Die Chance ist immerhin fünfzig zu fünfzig, den Richtigen zu erwischen. Vorbei an einer großen Wildschwein-Suhle. Mittlerweile aber, bewege ich mich mehr oder minder “weglos” durch den Forst. Das Gestrüpp, durch das ich mir hier auch den Weg bahnen muss, lichtet sich an einer Stelle ein wenig und gibt den Blick frei über eine weite Senke. Weit und breit weder ein Weg, noch ein Lutherkreuz. Nein, ich glaube, hier bin ich falsch. Also wieder zurück zur Gabelung.

Jetzt natürlich den rechten Weg weiter. Da entdecke ich an den Bäumen Striche. In Grün und in Weiß. Eine Kennzeichnung. Mal rechts. Mal links. Alle paar Meter beziehungsweise alle paar Bäume. Das scheint mein Wegweiser zu sein. Ich erinnere mich, irgendwann mal Derartiges gelesen zu haben. Über die Kennzeichnung von Wanderwegen. Und tatsächlich. Keine 5 Minuten später stehe ich vor dem Kreuz. Die Schuhe nass und dreckig. Meine Hose ebenso. Aber ich stehe davor. Geschafft. Aber … war es das wert? Na ja, wenn es um ein Kreuz des großen Reformators und Glaubensrichtung-Gründers geht? 

Ja, wenn es um ihn gehen würde. Aber: Adalbert Luther. So sein Name. Er war hier gestorben. Der Jäger Adalbert Luther. Nicht das ein Menschenleben weniger wert wäre als das andere. Aber ein kleines Holzkreuz zum Gedenken an den Jäger Adalbert Luther?! Das hatte ich so nicht erwartet. Sondern seinen Namensvetter Martin Luther! Aber wie heißt es so schön: Erwartungen führen zu Enttäuschungen. Stimmt. Also: Ruhe in Frieden, lieber Adalbert.

Hier stand ich nun mitten im Entenwald. Und wie jetzt weiter? Im Moment fühlte ich mich wie Hänsel ohne Gretel. Aber vor allem ohne Brotkrumen. Erwartet hätte ich mir zumindest einen sichtbaren Weg hinaus auf die andere Seite des Waldes und den Weg, den ich weiter gehen wollte. Aber da war keiner sichtbar. Auch keine Kennzeichnungen jeglicher Natur. Also ging ich nach Gutdünken einmal weiter. Meinem Orientierungssinn nach. Diese Richtung müsste passen. Aber dann traute ich meiner vagen Entscheidung irgendwie dann doch nicht ganz. Also Handy auspacken. Position checken. Und … das kann nicht stimmen. Laut Handy würde ich nun wieder zurückgehen. Exakt in die Richtung, aus der ich gekommen war. Hatte mich mein Orientierungssinn verlassen? Da erinnere ich mich, dass ich ja auch einen Kompass am Handy habe. Den ich noch nie gebraucht hatte und als Spaß-App abgetan hatte. Aber nun war aus Spaß schnell ernst geworden. Also die App aufrufen und – ganz wichtig – das Handy aus der Hülle geben. Diese ist ja magnetisch. Der Kompass vermutlich auch. Also besser ohne Hülle.

Und tatsächlich. Ich bewegte mich Richtung Südwesten. Fast exakt gegen die Richtung wo ich hin wollte. Also folge ich brav dem Kompass und lasse ich von ihm lotsen. Und – irgendwie arg – keine Minute später stoße ich auch auf einen richtigen Waldweg, dem ich gewissenhaft (beziehungsweise eher leicht verzweifelt) folge. Kurze Zeit später, es mögen so um die 5 Minuten gewesen sein, aber eher weniger, betrete ich dann auch schon den ersehnten Schotterweg, den ich gesucht hatte. Geschafft! Danke Kompass! Da hätte ich mich tatsächlich verirrt. Ein Novum in meiner Wandergeschichte. Aber nun ist mir auch das erste Mal bewusst geworden, wie schnell man sich verirren kann. Keine fünf Minuten vom breiten Waldweg entfernt. Und auch wie sich das anfühlt. Und schlussendlich auch, dass man tatsächlich im Kreis geht, wenn man orientierungslos ist. 

Mit diesen Erkenntnissen reicher, wandere ich – nun wieder besser aufgelegt – die Allee entlang und kann auch schon, in einiger Entfernung, den Ausgang des Waldes erkennen. Der Weg verläuft hier ziemlich gerade und breit durch den Wald. Ein Verirren ist jetzt nicht mehr möglich.

Am Waldausgang steht zu meiner Linken eine Bank und Tisch Kombi. Diesmal nutze ich diese für eine kleine Pause nach dem kurzen Schrecken im Wald. Dabei schaue ich mir in der Tracking-App am Handy auch an, wo ich im Wald herum geirrt war. “Ohne Plan durch den Wald, es war nicht finster aber doch arschkalt …” summe ich in Gedanken frei nach Helene Fischers “Atemlos” vor mich hin. Ja da waren einige “Zickzacks” drinnen im Track.

Aber ich war wieder aus dem „finsteren“ Entenwald entkommen und marschierte nach dieser Pause auch bereits wieder auf meiner Route weiter. Auf asphaltiertem Weg über das weitläufige Hochplateau hier oben. An einer Ortstafel vorbei. „Obergfangen“ – so der Name der Siedlung, welche bereits wieder zu Bad Blumau gehört. Eine schöne Streusiedlung. Alte Häuser, neue Häuser. Originelle Gärten, klassische Gärten. Ein altes Windrad. Eine Pferdekoppel mit Pferden. Alles da. Ein Spaziergänger begegnet mir, der gerade seinen Hund Gassi führt. Zumindest versucht er es. Dem Zerren an der Leine nach, dürfte es eher der Hund sein, der die Richtung vorgibt. Wir grüßen uns. Ein Blick auf meine Uhr. Es war bereits später Nachmittag. Die Sonne stand schon tief. Aber vor mir lag nur mehr die, weniger anstrengende und vor allem verirrungslose, Strecke ins Tal. 

Am Ende von Obergfangen, kurz nach der Ortstafel, passiere ich einen Weingarten zu meiner Rechten. Und dahinter breitet sich wieder das Lafnitztal aus. Das sich mir bietende Bild wird untermalt vom schimmernden gelb-orange-rot der untergehenden Sonne. Traumhaft. Eine Fotopause muss hier sein.

Gleich danach biegt meine Route, an der Weggabelung, rechts ab und – keine zwanzig Meter weiter – wieder links den Feldweg hinein. An der Gabelung beziehungsweise Kreuzung steht auch wieder eine Bank. Nein, diesmal nicht. Flotten Schrittes marschiere ich nun über den Feldweg bergab. Leichter Nebel ist auch bereits zu erkennen. Der Tag neigt sich dem Ende zu. In der Ferne kann ich die Straße erkennen die von Fürstenfeld nach Bad Waltersdorf, und umgekehrt, führt. Und die Autos, die grade auf ihr unterwegs sind. Dort würde ich in Kürze auch fahren.

Aber zuvor führt mich mein Weg noch durch Kleinsteinbach hindurch. Abermals ein Ortsteil von Bad Blumau. Hier wandere ich, der Feldweg hatte zuvor wieder auf Asphalt gewechselt, die steil abfallende, kurvige Straße hinab in den Ort. Hier fliege ich, ob des Gefälles, fast dahin. Mitten im Ort angekommen, entdecke ich am Dorfplatz einen Trinkbrunnen. Den kenne ich aber bereits, von der Krafttour, die ich mit meiner Gefährtin, vor etwa zwei Jahren gegangen war. Damals war er grade richtig. Wir hatten – als Neo-Wanderer – keine Wasserflaschen mit. Heute, um einige Kilometer an Erfahrung reicher, hatte ich diese natürlich dabei. Aber keinen Durst. Zügig weiter marschieren, war das Motto. „Bald bin ich wieder beim Auto“, versuche ich mich selber gedanklich zu motivieren.

Ortsmittig, halte ich mich nun rechts, der Linie auf meinem Handy-Navi folgend. Um dann, bei der Ortstafel am Ortsende, wieder links in die Straße rein zu biegen. Dieser Weg sollte mich nun, schnurgerade weiter, zum Parkplatz der Therme führen. In der Ferne kann ich ihn auch bereits, über Bodennebel hinweg, erkennen. 

Was ich hier aber noch sehe, ist zu meiner Rechten das „Café Idylle“.  Soll ich? Soll ich nicht? Ein wenig unterzuckert fühlte ich mich auch. Es waren ja doch ein paar Höhenmeter und einige Kilometer. Und der Schock im Wald. Allerdings hatte ich ja sowieso geplant gehabt, mir nach der Wanderung einen Imbiss zu holen in Bad Waltersdorf beim Heurigen. Hm.

Aber, was soll’s. Wenn ich schon mal hier war. Und außerdem hatte ich das Hinweisschild „Café Idylle“ schon öfter gelesen und war neugierig geworden. Noch dazu sieht das Café von Außen schon sehr einladend aus. Also – Tracker auf Pause geschaltet und rein ins Café.

Und ich habs nicht bereut.

Kellnerin: „Was darf ich Ihnen bringen?“
Meinereiner: „Eine Melange bitte!“
„Darf es eine Torte auch dazu sein?“, hakt die sympathische Kellnerin nach.
„Schau’n sie sich meine Wampe an … danke, nein“, erwidere ich.
„Die würde ihnen aber schmecken …“, ergänzt die Kellnerin.
„Dennoch, nein danke“, beende ich die Bestellung freundlich.

Mein Wandern dient ja auch der Gewichtsreduktion. Und ein paar Minuten später bringt mir die Kellnerin meine Melange. Eine ansprechende Portion Melange. Ich bin positiv überrascht. Und beim Servieren, hat sie auch ein Stück Torte in der anderen Hand, für einen anderen Tisch.

„Entschuldigung!“, rufe ich, etwas später, der Kellnerin zu, bevor sie wieder in den Gastraum verschwindet, „was für eine Mehlspeise können sie mir empfehlen?“
„Die hausgemachte Orangentorte“, antworte sie freundlich.
„Und wie schmeckt die?“, möchte ich wissen.
„Sie wird ihnen schmecken!“, antwortet sie sicher.
„Und was, wenn nicht?“, feixe ich schmunzelnd.
„Vertrauen sie mir, sie wird ihnen sicher schmecken!“, antwortet sie lächelnd.

Selbstbewusstsein kannst dir nicht kaufen, denke ich bei mir. Und kurze Zeit später kommt bereits die Orangentorte. Und was soll ich sagen? Ein Traum von einer Torte. Eine Geschmacksexplosion der positiven Art. Ja, die Kellnerin hatte recht. Auf meine nachträgliche Frage, wer denn die Torte gemacht hatte, erhalte ich eine erstaunliche Antwort: Ihr Gatte war der große Meister. Sensationell. Dieser bäckt hobbymäßig zu Hause. Und dann noch derartige Köstlichkeiten. Respekt!

Also: Die Pause war es wert. Allemal. Auch konnte ich mir nun den geplanten Imbiss in Bad Waltersdorf sparen. Die Torte hatte mehr als genug Energie gespendet. Und dann auch noch dazu eine extra freundliche Bedienung. Es war ein gelungener, angenehmer Aufenthalt beim Finale meiner Tour. Wiederholungsgefahr: 100%.

Die Zeit ist aber nicht stehen geblieben. Mittlerweile war es finster geworden. Das machte jetzt aber auch nichts mehr. Die restliche Strecke – etwa 500 Meter – hatten weder einen etwaigen “Verirrungsfaktor” noch irgendwelche versteckten Löcher zum Umknicken bei Dunkelheit, was mir schon mal bei einer finsteren Waldwanderung passiert war. Der restliche Weg verlief geradeaus und war durchwegs asphaltiert. Und ein weiteres Highlight in Form von dichtem Bodennebel, der die Fotos die, ich jetzt schoss, so richtig mystisch erscheinen lies. Unverhofft kommt oft. Herrlich. 

Und ein paar Fotos später stand ich auch schon wieder da, wo ich vor ein paar Stunden gestartet war. Am Parkplatz der Therme Blumau. Beim Auto. Eine ereignisreiche Tour lag hinter mir. Einerseits ein paar Enttäuschungen. Andererseits ein paar Überraschungen. Wie das Leben. Aber schön war es allemal.

Nachtrag: Und doch hatte es mich fast „aufgeblattelt“ am vermeintlich leichtesten Teil der Strecke, dem letzten Stück. Flach, asphaltiert, geradeaus und ohne Löcher. Aber natürlich wurden mir fast die Bahngleise am Bahnübergang zum Verhängnis. Füße heben wäre halt auch kein Fehler. Typisch Günther. 

walkman, 30. Oktober 2022

Schlagwörter:Bad BlumauKleinsteinbachObergfangenSchwarzmannshofenSpeilbrunn
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