Windig war es heute. Aber sowas von. Mit Böen von bis zu 40 km/h war das Wetter nicht gerade einladend für eine Wanderung. Und dennoch hatten wir Lust, zumindest eine kleine Runde zu gehen. Am besten dort, wo der Wind nicht so ins Gewicht fällt und ein wenig Schutz vorhanden ist.
„Fündig“ wurden wir in Königsdorf. Unter Anführungszeichen deswegen, weil ja der Wind in der Nähe eines stehenden Gewässers meist extra schön durchbläst. Letztendlich hofften wir einfach das die, trotz Wind, warme Luft die Brise wieder ein wenig wettmachen würde. War aber doch nicht ganz so.
TOURDATEN
Distanz: 2,8 km | Höhenmeter: 5 hm
Schwierigkeit: Leicht
Original-Track: 2,82 km | 6 hm
TIPPS: Wie in der Story erwähnt: Über die Sinnhaftigkeit der „Verbots-Tafel“ darf diskutiert werden.
Als Startpunkt hatten wir den Parkplatz des Freibades auserkoren. Hier sind, vor allem außerhalb der Badesaison, genügend freie Parkplätze für den PKW vorhanden. Aber auch im Sommer sollte das kein Problem sein. Das Areal ist groß genug für Wanderer und Badegäste.

Eine großartige Wegbeschreibung fällt bei dieser Seerunde quasi ins Wasser. Die Route, welche wir zuvor im Webtool abgesteckt hatten, ist eben und anspruchslos. Und, in Form eines Vierecks, gerade mal etwa 2,5 Kilometer lang. Also viermal abbiegen und schon ist man wieder beim Auto. So war zumindest unser Plan.
Ganz so einfach war es dann jedoch nicht. Aber eines nach dem Anderen.
Vom Startpunkt weg, gehen wir zunächst die Straße, die beim Freibad des Naturbadesees vorbei führt, weiter. Bis nach vor zur ersten Möglichkeit, um nach rechts abzubiegen. Hier wandelt sich der Untergrund von Asphalt zu Schotter, ist aber weiterhin angenehm zu gehen.

Und hier treffen und die Böen jetzt so richtig. Aus Norden kommend. Exakt in die Richtung, in die wir grade marschieren. Da wird aus dem flotten Schritt schnell ein verlangsamter Kampf gegen den Wind.
Während ich meine Kappe samt Kapuze tiefer ins Gesicht ziehe, entscheidet sich Manuela dazu, den Abschnitt teilweise rückwärts gehend zu bewältigen. So hat jeder seins.
Rechts von uns zieht der Badesee vorbei. Und zu unserer Linken das riesige Areal des hier ansässigen Schotterwerks. Das sogar einen kleinen eigenen See hat. Beides ist mir natürlich einige Fotos wert.
Die zuvor erwähnte Problematik taucht bei der nächsten Gasse rechts auf, in die wir, laut Route, eigentlich hinein wandern sollten.
Zutritt und Aufenthalt verboten.
?!?

Das verkündet eine große Tafel am Beginn der Gasse. Nun, wie jetzt? Schranken war keiner zu sehen. Auch keine Absperrung. Und schlussendlich wollten wir ja auch nur durchwandern bis zur anderen Straße. Also Handy zur Hand und nach Alternativen suchen.
„Ein wenig weiter vorne wäre auch ein Weg rein“, informiere ich Manuela.
„Dann gehen wir diesen“, pflichtet mir Manuela bei.

Gesagt, getan. Und schon sind wir wieder unterwegs, um den nächsten Weg zu suchen. Und wir fanden ihn auch ohne Probleme. Also hier nach rechts rein. Allerdings mit gemischten Gefühlen.
Auf der Karte im Weg hörte der Weg irgendwo in der Mitte auf. Aber aus Erfahrung von anderen Wanderungen wusste ich, dass dies in den meisten Fällen nicht stimmte. Und zumindest ein Trampelpfad weiter ging.
Heute aber nicht. Wir stehen nach einem Stück weit Wiesenweg, samt Wind von der Seite, und nach knapp 30 Minuten Wegzeit, oder 1,7 Kilometer am Ende des Weges. Ringsum nur Felder. Aufgeackert. Mit großen Schollen. Aber zumindest sehe ich in etwa 50 Metern Entfernung den Anschlussweg weiter führen. Was nun folgt, ist klar: Am Feldrand über die Schollen balancieren bis zum nächsten Weg.

Das ist jetzt auch nicht weiter schlimm. Besonders jetzt, im März, nicht. Die Felder sind noch unbebaut und vom vermutlich hohen Fruchtstand im Sommer hier, noch weit entfernt. Also bewältigen wir beide diese Challenge auch mit Bravour. Für Manuela war das aber mitunter eine richtige Herausforderung, ob ihrem nach wie vor stattfindenden Weg „Zurück ins Leben“.
Angekommen am Wiesenweg führt dieser nun weiter nach Süden bis er in eine asphaltierte Straße mündet, die uns dann wieder zum Ausgangspunkt zurückführen sollte. Jetzt wird es wieder angenehm. Vor allem auch, weil wir nun den Wind im Rücken, statt im Gesicht, haben.
Auf halber Strecke, zum abermaligen Abbiegepunkt, entdecken wir zu unserer Rechten eine weitere Gasse. Hier wird gerade eine ganze Siedlung aus dem Boden gestampft.

Mit einem kleinen Sprung, bzw. Hüpfer, über einen Entwässerungsgraben setzen wir in die Gasse über, um dem Wasser des Sees näher zu sein. Und natürlich sind eventuelle Fotos von hier aus auch viel schöner. Und begegnen einem Pärchen, dass offensichtlich gerade mit seinem Hund Gassi geht.
„Hallo! Entschuldigen Sie bitte, aber wir sind vorhin auf ein Schild gestoßen das uns verboten hat in diese Siedlung hier rein zu gehen?!? Jetzt kennen wir uns nicht ganz aus“, bringe ich meine Verwirrtheit zum Ausdruck.
„Ach, das Schild? Wir gehen hier schon hunderte Male. Keine Ahnung warum das dort steht!“, entgegnet uns die Dame des Pärchens.
Also offensichtlich Einheimische, die über die Bestimmungen hier Bescheid wissen. Hätten wir also doch ohne Probleme dort reingehen können. Zumindest weiß jetzt der Leser dieses Artikels, wie er im Falle des Nachgehens der Tour, mit dem Schild umgeht.
„Wir gehen hier schon hunderte Male … „
Schön, dass wir das jetzt auch wissen …
„Na wenn wir das gewusst hätten. Vielen Dank!“, verabschieden wir uns freundlich von dem sportlichen Trio.

Vermutlich war das Schild, das auf einem flexiblen Zaun montiert ist, vorher woanders positioniert, und wurde dort einfach nur abgestellt? Keine Ahnung.
Jedenfalls führt die Gasse in die Siedlung rein, wo viele Häuser schon bezogen sind. Also nicht mehr viel mit Baustelle zu tun haben. Und zu guter Letzt: Wie sollen die Bewohner zu den Häusern kommen, wenn sie nicht rein dürfen?!?
Lange Rede kurzer Sinn. Alles spricht gegen das Schild. Also wer hier eine „Seerunde“ gehen möchte, kann aus beiden Varianten wählen. Bequem die Gasse rein. Oder ein wenig weiter vorne samt kleiner Challenge.

Wir wandern nun die Gasse runter. An vielen neu errichteten und großteils bereits bezogenen Bungalows vorbei. Zwischen den Häusern ergattern wir immer wieder einen Blick auf den Badesee. Und nach etwa 40 Minuten sind wir wieder beim Auto angekommen.
Wäre jetzt Sommer, würden wir unsere Badesachen aus dem Auto holen und ins Nass des Naturbadesees springen. Aber so, außerhalb der Saison, bleibt zumindest das Gasthaus zur Römersiedlung, in Königsdorf. Genau dort zieht es uns jetzt hin. Auf einen gemütlichen Kaffee nach der Tour.
Schön war’s. Aber windig. Bis bald!
walkman, 6. April 2025
INFO: Alle 34 Fotos dieser Tour findest du in der Galerie am Titelbild.


































